Über Montreal und Stuttgart zu den EM-Qualis
- Anny Wu
- 18. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Viele kleinere Dinge machten den ersten Jahresviertel sehr abwechslungsreich und spannend.
Der Wettkampf Montreal, International Gymnix, gefolgt von einem Trainingslager, war definitv das Highlight. Für mich persönlich war es das erste Mal, dass ich einen Wettkampf unter Jetlag-Bedingungen bestritten habe. Letztlich waren meine Sorgen im Vorfeld grösser, als es nötig gewesen wäre. Die Reise verlief reibungslos, und wir hatten ausreichend Zeit, um uns vor dem Wettkampf an das Klima und die Umgebung zu gewöhnen.
Unsere Anreise erfolgte am Sonntag, dem 2. März, während der erste Wettkampftag auf Freitag fiel. Die Tage dazwischen nutzten wir intensiv, um ein Gefühl für die Geräte zu entwickeln und an den letzten Details zu feilen.
Für mich persönlich waren drei von vier Übungen sehr gut. Die Barrenübung verlief überhaupt nicht nach Plan, was zu einer schlechten Mehrkampfpunktzahl geführt hat.
Nach der Barrenübung nutzte ich meine Ausgangslage im Wettkampf bewusst als mentale Chance – ich stellte mir vor, als würde der Wettkampf von vorn beginnen. Entscheidend war für mich, keine negativen Gedanken oder Emotionen mit zum nächsten Gerät, dem Balken, zu nehmen. Ich war positiv überrascht von meiner Balkenperformance. Praktisch alles wurde sauber und ohne grosse Fehler geturnt und ich durfte 12.650 Punkte auf meine Mehrkampfpunktzahl addieren. Diese Note reichte schlussendlich auch fürs Balkenfinale am Sonntag. Durch Visualisierung und Musik gelang es mir, den Fokus wiederzufinden und ich verschwendete keinen Gedanken mehr an meine Barrenübung und so konnte ich am Balken sowie anschliessend am Boden zwei überzeugende Übungen zeigen – und mich schliesslich ebenfalls für das Bodenfinale qualifizieren.
Meine Performances am Sonntag waren mittelmässig. Es sammelten sich mehr Fehler an als noch in den Übungen am Freitag. Schlussendlich reichte es für den 8. Rang am Balken und für den 4. Rang am Boden. Global gesehen kann ich zufrieden sein mit meinen Leistungen. Anfangs März ist immer noch ziemlich früh in der Saison und es gibt noch viele Möglichkeiten und Zeit, um die Fehler zu beheben.
Eine eher unentspanntere Erfahrung machte ich Ende Monat am DTB Pokal in Stuttgart. Bereits in der Wettkampfwoche spürte ich erste grippeähnliche Symptome. Trotz dieser Anzeichen verlief das Training sehr positiv – ich konnte meine Übungen sauber durchturnen, was mir ein gutes Gefühl gab. Deshalb machte ich mir vorerst keine grossen Sorgen und reiste am Mittwoch gemeinsam mit der Delegation nach Stuttgart.
Das Podiumstraining am Mittwochabend war trotz langer Reise nicht schlecht und ich hatte ein gutes Gefühl für die Geräte und meinen Körper.
Der Donnerstag gestaltete sich deutlich herausfordernder. Ich fühlte mich fiebrig und passte mein Training entsprechend meinem körperlichen Zustand an. Am Abend zog ich mich früh zurück, um meinem Körper möglichst viel Ruhe zur Erholung zu geben.
Der Schlaf wurde jedoch um 7:00 Uhr durch einen Feueralarm unterbrochen – wir mussten unsere Zimmer kurzzeitig verlassen. Jemand hatte ihr Brot schwarz getoastet.
Trotz dieser Hürden ging es mir am Freitag deutlich besser, und ich fühlte mich ausreichend fit, um am Wettkampf teilzunehmen.
Der Start war aber etwas schwieriger als geplant. Meine Barrenübung endete mit einem Sturz beim Abgang. Das war, vor allem nach Montreal, eine bittere Pille. Ich kämpfte mich aber durch den Wettkampf durch. Die Balkenübung war in Ordnung, sowie die Bodenübung und der Sprung.
Wie auch in Montreal kann ich mit meinen Leistungen zufrieden sein, diesmal vor allem aufgrund der erschwerten Bedingungen. Am Ende erzielten wir mit dem Team den 7. Schlussrang und ich nomminierte mich als erste Reserveturnerin am Balken. Mit dieser Rolle durfte ich am Sonntag nochmals auf das Field of Play und mit den Finalisten einturnen. Auch wenn ich den Wettkampf nicht beschreiten durfte, ist es für mich jedes mal ein Win, wenn ich auf das Field of Play darf. Das nächste Ziel ist es dann Finalistin zu sein.
Mit zwei sehr unterschiedlichen, aber positiven Erfahrungen geht es in die Wochen der Qualifikationswettkämpfe für die Europameisterschaften. Mal schauen, was ich gelernt habe.. :)
Nicht zu vergessen fanden bis zu dem Zeitpunkt noch die Beförderung vom Rekruten zum Soldaten statt, sowie das jährliche Fotoshooting, diesmal mit neuen Autogrammkarten. Falls ihr eine Autogrammkarte wollt, könnt ihr euch gerne bei mir melden.
Mitte März ist auch die Rekrutenschule zu Ende gegangen. Hiermit nutze ich die Gelegenheit, um der Spitzensportförderung der Armee für die grosszügige Unterstützung meiner athletischen Laufbahn zu danken. VIELEN DANK @armee_sport.ch !!
Instagram-Reel: International Gymnix Tag 1 https://www.instagram.com/reel/DHMhyM9iRRn/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MWM0YnFwMTJqOTNtNg==
Instagram-Reel: International Gymnix Tag 2 https://www.instagram.com/reel/DKmxFDioths/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=bHZudDN3OHVoNHA0
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